Im Rahmen der Öko-Aktionswochen Baden-Württemberg besuchte Minister Peter Hauk MdL – Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz – am Freitag, 24. September 2021 den Bioland-Betrieb Laiseacker in Eberdingen-Nussdorf. Gemeinsam mit einer Runde aus Expertinnen und Experten machte sich Hauk vor Ort ein Bild, wie die Bio-Landwirtschaft Artenvielfalt fördern und so zur regionalen Biodiversität beitragen kann.
Auf einem gemeinsamen Rundgang über den Bio-Gärtnereibetrieb mit insgesamt 17 Hektar Anbaufläche gab Betriebsleiterin Tabea Sanzio Einblicke in Anbau und Logistik von Laiseacker. Sie und das gesamte Team versorgen mehrere tausend Haushalte in der Region Stuttgart, Ludwigsburg, Pforzheim mit Bio-Lebensmitteln und erntefrischem Gemüse der Saison – bequem per Biokiste frei Haus.
Minister Hauk zeigt sich beeindruckt: „Auf dem Hof können Verbraucherinnen und Verbraucher erleben, wer und was hinter den Produkten steckt. Das schafft Transparenz und ist eine gute Basis für Vertrauen. Zudem kann so Wertschätzung entstehen, für hochwertige Lebensmittel und für die Menschen, die sie erzeugen. Genau diese Wertschätzung braucht es, wenn wir Regionalität und Ökolandbau voranbringen wollen.“
Seit 1987 ist der Betrieb Laiseacker Bioland-zertifiziert und baut auf seinen Flächen über 30 verschiedene Gemüse- und Kräuterarten an. Die Bebauungsfläche von zu Beginn ca. 1,5 Hektar ist bis heute auf über 17 Hektar gewachsen. Die Jungpflanzen zieht der Betrieb selber heran. Das verwendete Saatgut stammt aus ökologischer Erzeugung. Viel Fruchtfolge mit langen Abschnitten sorgt für eine gute Bodenstruktur.
Mit ihrem Lieferservice erreicht die Gärtnerei über 33.000 Kundinnen und Kunden. Zudem gibt es einen eigenen Öko- und Frische-Laden, etwas außerhalb von Nussdorf gelegen. Das Hofladen-Sortiment umfasst stolze 5.000 Produkte. Neben hochwertigen, schmackhaften Lebensmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau gibt es Naturkosmetik sowie umweltgerechte Wasch- und Reinigungsmittel. Die meisten Produkte können auch im Online-Shop bestellt werden.
Nach dem Rundgang sprach Insektenforscher Thomas Hörren über „Insekten und regionale Biodiversität“ und verdeutlichte, in welch schlechtem Zustand die Biodiversität hierzulande ist. Gleichzeitig sei sie so wichtig: „Insekten sind die Grundlage für den Fortbestand unserer Natur, von der wir nicht nur abhängig sind, sondern die auch unsere Lebensgrundlage darstellt“.
Auch Christoph Zimmer, Geschäftsführer der AÖL, forderte mehr Schutz der Artenvielfalt und erklärte: „Bäuerinnen und Bauern, die ökologisch wirtschaften, kümmern sich um krabbelnde, fliegende oder blühende Artenvielfalt und stützen so eine tragende Säule unseres Ökosystems.“
Er betonte: „Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Nur, wenn jede und jeder einzelne, beispielsweise durch den Kauf von regionalen Bio-Lebensmitteln, Verantwortung übernimmt, erhalten und stärken wir die heimische Biodiversität.“
Fotos: (c) Julia Ochs